mummen
Erscheinungsbild
mummen (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | mumme | ||
du | mummst | |||
er, sie, es | mummt | |||
Präteritum | ich | mummte | ||
Konjunktiv II | ich | mummte | ||
Imperativ | Singular | mumm! mumme! | ||
Plural | mummt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gemummt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:mummen
|
Worttrennung:
- mum·men, Präteritum: mumm·te, Partizip II: ge·mummt
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] auch reflexiv, veraltet, im allgemeinen Gebrauch: tief in wärmende Kleidung hüllen
- [2] veraltet, ursprünglich: sich so kleiden/verkleiden, wie zur Fastnacht üblich, wobei besonders ist, dass das Gesicht verdeckt ist; so verkleidet auftreten
- [3] veraltet: ein besonderes Glücksspiel mit Würfeln spielen
Herkunft:
- Derivation (Ableitung) vom Substantiv Mumme durch Konversion mit der Flexionsendung -en[1]
Sinnverwandte Wörter:
Gegenwörter:
- [1] entblößen
Unterbegriffe:
- [1] einmummen
Beispiele:
- [1] Sie mummten sich in kostbare Pelze und nahmen auf dem Schlitten Platz.
- [1] „Sie mummte sich in Mäntel und Decken, trank gesüßten, gewürzten, angewärmten Wein und fror noch immer.“[2]
- [1] „Der Winter hielt uns warm, er mummt
- Das Erdreich ein mit Schneeverwehen, fristet
- Ein Quentchen Leben durch in Erdmieten.“[3]
- [2] „Er eröffnet die Basler Fasnacht (seit 1835) und stellt ein Naturereignis dar, das jeden Basler direkt oder indirekt betrifft. Mummenschanz Narretei, vermummte Gestalten am Karneval (mummen: in eine Maske einhüllen).“[4]
- [2] „Im 16. Jahrhundert wird die Untreue zu Karneval sogar per Gesetz verboten: Ein verheirateter Mann dürfe nicht mit einem Mädchen zusammen „mummen" gehen, heißt es.“[5]
- [2] „Der Nadelmacher Johann von Tricht und die Dienstmagd Elschen von Düsseldorf hatten zur Nacht ihre Kleider getauscht und waren zusammen mummen gegangen. “[6]
- [2] „Am 6. März werden die Väter zweier Studenten, welche bis Mitternacht getanzt und auf der Gasse mummen gegangen, vor den Senat gefordert, und wird von ihnen verlangt, daß sie ihre Söhne von der Universität thun, oder dieselben zu fleißigem Studiren anhalten sollen.“[7]
- [3] Es wurde gemummt.
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] tief in wärmende Kleidung hüllen
[2] sich so kleiden/verkleiden, wie zur Fastnacht üblich ist
[3] veraltet: ein besonderes Glücksspiel mit Würfeln spielen
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „mummen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „mummen“
- [1] Duden online „mummen“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „mummen“
Quellen:
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „mummen“
- ↑ Wibald, der Mönch: historischer Roman, Heinz-Jürgen Zierke. Abgerufen am 22. August 2019.
- ↑ T.S. Eliot und Das wüste Land: Eine Analyse, Eva Hesse, 1973. Abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Faust und Mephisto an der Fasnacht: ernstgemeinte Narrenschrift und psychologische Analyse, Martin Sieber, 2009. Abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Frauen, Weiber, Karneval: kleine Geschichte der Frauen im Fastelovend, Anja Katzmarzik, Silke Palm, 2001. Abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Die Kölnische Fastnacht von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Joseph Klersch, 1961. Abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Geschichtliche Nachweisungen über die Sitten der Tübinger Studierenden, Robert von Mohl. Abgerufen am 23. August 2019.