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Traum

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Traum die Träume
Genitiv des Traumes
des Traums
der Träume
Dativ dem Traum
dem Traume
den Träumen
Akkusativ den Traum die Träume

Worttrennung:

Traum, Plural: Träu·me

Aussprache:

IPA: [tʁaʊ̯m]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Traum (Info), Lautsprecherbild Traum (Info), Lautsprecherbild Traum (Bayerisch) (Info)
Reime: -aʊ̯m

Bedeutungen:

[1] durch psychische Aktivität hervorgerufenes Erlebnis beim Schlafen
[2] sehr starker Wunsch
[3] umgangssprachlich, übertragen: etwas, das besonders gut, angenehm und/oder schön ist

Herkunft:

mittelhochdeutsch troum → gmh, althochdeutsch troum → goh, germanisch *drauma- → gem „Traum“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt, in der Form troumsceidari → goh schon im 8. Jahrhundert.[1]

Synonyme:

[2] Begehren, (sehnlichster) Wunsch, Sehnsucht, Verlangen, Wunschdenken

Sinnverwandte Wörter:

[2] Hirngespinst, Illusion, Schimäre

Verkleinerungsformen:

[1, 2] Träumchen

Unterbegriffe:

[1] Albtraum, Alptraum, Angsttraum, Klartraum, Tagtraum, Vision
[1, 2] Geruchstraum, Geschmackstraum, Wachtraum, übertragen: feuchter Traum
[2, 3] Autotraum, Bubentraum, Frauentraum, Halligtraum, Jugendtraum, Jungentraum, Kindertraum, Kindheitstraum, Lebenstraum, Liebestraum, Mädchentraum, Männertraum, Menschheitstraum, Schoko-Beeren-Traum, Utopie, Wohntraum, Wunschtraum, Zukunftstraum

Beispiele:

[1] Ich hatte gestern einen schönen Traum.
[1] Wer kann schon meinen wirren Traum deuten?
[1] Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.[2]
[1] „Er erinnerte sich plötzlich daran, dass ihm in einem Traum einmal ein bärtiger Mann einen Witz erzählt hatte.“[3]
[1] „Ich rannte los, am Morgen nach diesem Traum, machte, dass ich an den Rhein kam, den Mülheimer Rhein.“[4]
[1] „Seit ich das Extrembergsteigen hinter mir gelassen habe, träume ich nur noch angenehme Träume, auch vom Gehen und Klettern.“[5]
[1] „Als René Maria Petersen erwachte, entledigte er sich noch im Liegen von seinem Traum.“[6]
[2] Es ist sein großer Traum, einmal Pilot zu werden.
[2] „Sollte man Menschen verurteilen, die ihre Träume ausleben?, fragt die Autorin – und hilft mit vielen praktischen Exkursen zum Thema Höhenbergsteigen.“[7]
[2] „‚Mit 17 hat man noch Träume…‘, heißt es in einem deutschen Schlager aus den 60er Jahren. Träume von Freundschaft und Freiheit, Reisen und Unabhängigkeit, Liebe und Lust. Von einem Leben, das noch so viele Chancen und Möglichkeiten bietet.“[8]
[2] „Ich habe noch nichts getan, einstweilen ist es nur ein Traum, und ihr Bruder sagt, auch für einen Traum braucht man Mut, und wie ich dich kenne, wirst du den Traum in die Tat umsetzen, und ich glaube wirklich, dass man kaum etwas Größeres und Schöneres in diesem Leben tun kann, auch wenn das zu Problemen mit deiner Familie führt.“[9]
[2] „Dieses den jungen Goethe ergreifende Verlangen, sich in den unendlichen Luftraum zu stürzen und über den schauerlichen Abgründen zu schweben, frei zu werden wie der Adler im Äther, beflügelt und bewegt auch die heutigen Delta- und Gleitschirmpiloten, die dank des opferbereiten Wagemuts Lilienthals und anderer Flugpioniere diesen Traum heute zu realisieren vermögen.“[10]
[2] „Für mich war mit dieser irren Fahrt durch die Wüste ein Traum in Erfüllung gegangen.“[11]
[2] „Der Traum vom grünen Fliegen wird also vorerst genau das bleiben: ein Traum.[12]
[2, 3] Sie stand da, angetan mit einem Traum von einem Kleid.
[3] Der Nachtisch ist ein Traum, den müssen Sie unbedingt kosten.

Redewendungen:

aus der Traum
der Traum ist ausgeträumt
der Traum meiner schlaflosen Nächte
nicht im Traum an etwas denken
nicht im Traum einfallen
Träume sind Schäume
die Frau seiner Träume
der Mann ihrer Träume

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein abartiger / angstvoller / beängstigender / latenter / manifester seltsamer / schöner / süßer / wirrer Traum; einen sonderbaren / merkwürdigen Traum haben; im Traum alles noch einmal durchleben / erleben; jemanden / etwas wie im Traum sehen; jemand erscheint jemandem im Traum; Träume analysieren / auslegen / deuten; einen Traum erzählen / schildern; aus einem Traum auffahren / aufschrecken / erwachen; aus einem Traum gerissen werden
[2] der Traum vom (großen) Glück; der Traum meines Lebens; ein Traum erfüllt sich / geht in Erfüllung; der Traum (vom eigenen Haus) ist aus / ist ausgeträumt; die Frau / der Mann meiner Träume; es sich in seinen kühnsten Träumen nicht so vorstellen können; das ist ein Traum von einem Haus; die Braut erschien in einem Traum von weißer Seide
[2] ein geplatzter Traum, ein heimlicher Traum, ein unerfüllbarer Traum, ein unerschwinglicher Traum (Lautsprecherbild Audio (Info)), ein uralter Traum (der Menschheit/von …), ein utopischer Traum, ein zerplatzter Traum

Wortbildungen:

Adjektive: traumhaft, traumlos, traumverloren, traumversunken, traumwandlerisch
Substantive: Tagträumer, Traumausleger, Traumauto, Traumberuf, Traumbild, Traumbuch, Traumdeuter, Traumdeutung, Traumdichtung, Träumer, Träumerei, Traumergebnis, Traumfabrik, Traumfänger, Traumfetzen, Traumfigur, Traumfrau, Traumgebilde, Traumgeruch, Traumgeschmack, Traumgesicht, Traumgrenze, Traumhaus, Traumhochzeit, Trauminhalt, Traumjob, Traumland, Traumlandschaft, Traummann, Traummelodie, Traumnote, Traumpaar, Traumpass, Traumphase, Traumreise, Traumschiff, Traumschwinger, Traumsequenz, Traumsofa, Traumstrand, Traumsymbol, Traumtänzer, Traumurlaub Traumwelt, Traumwunsch, Traumziel
Verben: träumen (austräumen), traumwandeln

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Traum
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Traum
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Traum
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Traum
[1, 2] The Free Dictionary „Traum
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTraum
[1–3] Duden online „Traum

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Traum“, Seite 927.
  2. Wikisource-Quellentext „Die Verwandlung (Franz Kafka)
  3. Rainer Heuser: Ein einmaliger Kontakt. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2019, ISBN 978-3-942303-83-5, Seite 13.
  4. Ulla Hahn: Wir werden erwartet. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04782-3, Seite 95.
  5. Bernd Loppow: Jenseits des Yeti. In: Zeit Online. 9. März 2000, ISSN 0044-2070 (URL).
  6. Semi Eschmamp: Ist Realität selbst da, wo sie nicht hingehört. (Zitiert nach 48. Tage der deutschsprachigen Literatur).
  7. Wolfgang Albers: Everest für alle. In: Zeit Online. 31. Oktober 2013, ISSN 0044-2070 (URL).
  8. Susanne Spröer: Mit 17… Das Jahrhundert der Jugend - Träume von Freiheit. 100 Jahre Jugend: von Wandervögeln zu Hitlerjungen, von Hippies zu Montagsdemonstranten, von Flüchtlingen zu Asylbewerbern. Wie ein Land mit seiner Jugend umgeht, ist ein Gradmesser für Freiheit und Demokratie. In: Deutsche Welle. 20. Juni 2014 (URL, abgerufen am 20. März 2016).
  9. Zeruya Shalev: Für den Rest des Lebens. Roman. Berlin Verlag Taschenbuch in der Piper Verlags GmbH, München 2013 (Originaltitel: שארית החיים, übersetzt von Mirjam Pressler aus dem Hebräischen), ISBN 978-3-8333-0895-6, Seite 380 (Hebräische Originalausgabe erschien 2011 im Keter Verlag, Jerusalem).
  10. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 89.
  11. Lois Pryce: Mit 80 Schutzengeln durch Afrika. Die verrückteste, halsbrecherischste, schrecklich-schönste Reise meines Lebens. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2018 (übersetzt von Anja Fülle, Jérôme Mermod), ISBN 978-3-7701-6687-9, Seite 101. Englisches Original 2009.
  12. Susanne Schwarz: Luftfahrt in der Klimakrise – Der Traum vom grünen Fliegen. In: taz.de. 29. Juli 2023, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 31. Juli 2023).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Raum, Trauma, traun!
Anagramme: Armut