[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

De Dinkelberg (hüt meischtens Dinggelberg usgsproche; früener Dinkchelberg, IPA: [ˈd̥ɪŋkxəlbɛrg̊]) isch e Gebirgszug im Südweste vo Dütschland. Er wird im Süde durch s Tal vom Hochrhy, im Norde und Weste durch s Wysedal, im Oste durch s Wehradal begränzt. Er ligt zwüsche de größere Ortschafte Lörrach, Schopfe, Wehr und Badisch-Rhyfälde. De höchst Punkt isch di Hochi Flum (dt. Hohe Flum) südlig vo Schopfe uff 535 Meter über NHN.

de Dinkelberg

Beschrybig

ändere

Vor 150 Millione Johr isch de Dinkelberg e Teil vom Bode vom Jura-Meer gsi, gnauer gsait vom Tethysmeer, em Urozean. Dört dinne hät s Läbe ge, under andrem Ammonite, Fischsaurier, exotischi Fische und Muschle. In de Riff hän näbe de Koralle au Schwämm, Seelilie, Austre und Seeigel glebt. S Meer hät dörtmols in etwa d Vorussetzige vo de hüttige Südsee gha. De Berg isch entstande, wyl sich d Erdkrusteplatte gfaltet hän. Bewys dodefür sin Fossiliefünd.

De Name „Dinkelberg“ hät s scho im Mittelalter ge. De erscht Bewys isch e Urkunde vo 1452. 1467 hät de Herzog Sigmund noch de Verpfändig vo de Herrschaft Rhyfälde an d Stadt Basel zur Huldigung vom Dinkelberg uffgfordert (Zitat: „ouch demn im Rynthale mitsampt dem Dinckelberg“). D Nennig „Dinkelberg“ im Zämmehang mit Gmeinde in de dörtmolige Markgrafeschaft Basel fehle aber. Drum nimmt mer a, dass sich d Bezeichnig ursprünglich uff s vorderöstrychische Kerngebiet beschränkt hät (Ruum EichsleAdelhuseMeiseleNordschwobe) und bis zum Änd vom 18. Johrhundert die lokali Bedütig gha hät. Nochdem fast s ganze Berggländ um 1805 badisch worre isch, hät sich de Name „Dinkelberg“ über de Gältigsberych vo devor useentwickelt. Im Historisch-Statischen Lexicon von dem Groszherzogtum Baden hät de Dinkelberg no kei Erwähnig gfunde, 1856 hät mer aber zum erste mol definiert:

„Zwischen dem oberen Rheintal bei Degerfelden und Wylen, dem Wehra- und dem vorderen Wiesenthal erscheint ein einzeln stehendes Muschelkalkgebirge, der sog. Dinkelberg.“

De Name sälber chunnt vom Dinkel, me Getreide wo bis ins 20. Johrhundert vyl abaut worre isch. Ab em Erschte Wältchrieg isch de Dinkel vom Weize abglöst worde, wyl sälle ertragrycher gsi isch.

Geology

ändere
 
De Eiemer See.

De Berg unterscheidet sich geologisch gseh vom Schwarzwald oder em Jura und isch e alti Kalksteiinformation wo als Karschtgebiet ygstuft wird. Dodurch sin zahlrychi, meistens underirdischi Erosionsprozäss immer no im Gang. Des hät zum Bispyl zu de zwei Tropfsteihöhle Tschamberhöhli z Büge und de Erdmannshöhli („Hasler Höhli“) gfiehrt, wo zu sehenswürdige Naturdänkmäler worre sin. D Erdmannshöhli isch am Übergang zum Schwarzwald intressant, für Spezialiste sin d Gsteischichte an de Höhlewänd e Hywys, wo de Schwarzwald mit sinem Granit und Gneis afangt und vo no Dinkelbergkalk vorherrscht.

Typischi Phänomen sin d Bachschwinde. Des heißt, dass Bäch in Strudellöcher verschwinde, oft au in Doppeldäler mit Bachschwinde in de Mitti. De Bach kunnt deno uss me Quelltopf, meistens an de Bergtraufe gläge, widder füre. E bsundere Quelltopf ligt in de Nöchi vo de Erdmannshöhli, i me Dal östlig vo Schopfe-Eiche. Dört isch e Mulde, wo sich unabhängig vo de Wetterlag, sälte und unregelmäßig in de „Eiemer See“ verwandelt.

Tourismus

ändere

De Dinkelberg isch als Feriegebiet no e „Gheimtipp“. Im Friehlig isch uff de Wyse d Blietepracht und im Herbst d Fernsicht uff d Schwizer Alpe. S git au vyli usdehnti Streuobstwiese.[1]

Dialäkt

ändere

D Dinkelberger Mundart gränzt im Weschte aa s Markgräflerische, im Oschte aa d Hotzewälder Mundart un im Süde goot si nootlos in s Fricktal i dr Schwiiz über. Si ghört zum Hochalemannische. Als Merchmool zur Abgrenzig vum Markgräflerische zääle de Affrikat kch statt gg i Wörter wie drinkche/dringge (trinke) oder Ankche/Angge (Anke) un dr Abfall vo /n/ voreme Frikativ, wobi dr Vokal wo devor stoot, gmäß em Staub-Gsetz diphthongiert wird: z. B. Dinkelbergisch Feischter un föif statt markgräflerisch Fenschter un fünf.[2] Hüt sin die Bsunderheite allerdings arg zruggdrängt un werde durch markgräflerische Forme ersetzt.

Literatur

ändere
  • Friedrich Disch: Studien zur Kulturgeographie des Dinkelberges. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1971.
  • Hermann Wider: Der Dinkelberg. In: Geschichtsverein Markgräflerland (Hrsg.): Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Schopfheim 2010, 1, S. 4–46.
ändere
  Commons: Dinkelberg – Sammlig vo Multimediadateie

Quelle

ändere
  1. Zitiert noch Archivierte Kopie (Memento vom 7. Februar 2009 im Internet Archive)
  2. Hoffmann, Rüdiger. (1994). Zur Sprachgeographie des Markgräflerlandes. Das Markgräflerland, vol. 2, pp.224-248