[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/
    Search the FAQ Archives
3 - A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M
N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z
faqs.org - Internet FAQ Archives TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 7 of 11) ( Part1 - Part2 - Part3 - Part4 - Part5 - Part6 - Part7 - Part8 - Part9 - Part10 - Part11 )
[ Usenet FAQs | Web FAQs | Documents | RFC Index | Zip codes ]
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.008)
Archive-name: de-tex-faq/part7
Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

See reader questions & answers on this topic! - Help others by sharing your knowledge
--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 7 ---



   Fragen und Antworten (FAQ) �ber das Textsatzsystem TeX und DANTE,
             Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


            Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


                     Version 72 vom September 2003

------------------------------------------------------------------------


7 TeX, LaTeX, Makros etc. (III)


7.1 Gliederung, Inhalts-, Abbildungs- und andere Verzeichnisse


7.1.1 Beim Formatieren von \tableofcontents erhalte ich sehr viele
Meldungen mit ``overfull \hbox''. Woran liegt das?

Die Seitennummer wird in eine Box der Breite \@pnumwidth gesetzt. Der in
den Standardklassen hierf�r verwendete Wert von 1.55em kann in manchen
Situationen (Seitennummer>=1000, breiterer Font) zu klein sein. Abhilfe:

  \renewcommand{\@pnumwidth}{2em}% statt `2em' evtl. groesserer Wert

Eventuell mu� man dann auch den Wert im Makro \@tocrmarg anpassen. Da
man ein internes Makro �ndert, ist diese Anweisung in eine .sty-Datei
oder mit \makeatletter ... \makeatother geklammert in die
Dokumentpr�ambel zu schreiben.
L�ngere Abschnittsnummern k�nnen eine andere Ursache dieses Fehlers
sein. Hier mu� man in den Definitionen der Makros \l@<type>, wie z.B.
\l@section, im Aufruf des Makros \@dottedtocline das dritte Argument
entsprechend vergr��ern. N�heres hierzu im Buch ``Der LaTeX-Begleiter''
(siehe Frage 2.4.1).

7.1.2 Bei einem Artikel mit sehr vielen Abschnitten und Unterabschnitten
``klebt'' die �berschrift im `toc' direkt hinter der Abschnittsnummer.
Kann man den Platz verbreitern?

In der Datei der verwendeten Klasse wird das Aussehen einer Zeile in den
Verzeichnissen durch ein Makro namens `\l@<typ>' festgelegt. F�r eine
\subsection ist dies das Makro \l@subsection, das z.B. in
``article.cls'' durch

  \newcommand{\l@subsection}{\@dottedtocline{2}{1.5em}{2.3em}}

definiert ist. Die L�nge 1.5em gibt an, wie breit der Einschub vom
linken Rand ist, die L�nge 2.3em, wie breit der Platz f�r die
Abschnittsnummer sein soll. Will man diese vergr��ern, kann man dies
beispielsweise mit

  \renewcommand{\l@subsection}{\@dottedtocline{2}{1.5em}{3.3em}}

in einer .sty-Datei oder mit \makeatletter ... \makeatother geklammert
in der Dokumentpr�ambel. Mehr dazu findet man im Buch ``Der
LaTeX-Begleiter'' (siehe Frage 2.4.1).
Sehr viel einfacher geht dies mit dem Paket `tocloft', das einem die
volle Kontrolle �ber die Formatierung der einzelnen Verzeichnisse
erlaubt. Es ben�tigt noch das Paket `stdclsdv'.

tocloft:   CTAN: macros/latex/contrib/tocloft
stdclsdv:  CTAN: macros/latex/contrib/stdclsdv
 


7.1.3 Warum werden die durch \subsubsection angegebenen Abschnitte nicht
mehr numeriert?

Jeder Gliederungsebene ist in LaTeX eine Nummer zugeordnet:

-1 part    1 section    3 subsubsection 5 subparagraph
 0 chapter 2 subsection 4 paragraph

Bei der Klasse `article' existiert der Befehl \chapter nicht, und \part
erh�lt die Nummer 0 zugeordnet.
Die Gliederungsebene, bis zu der numeriert wird, legt der Z�hler
`secnumdepth' fest. Die Standardklassen setzen diesen Z�hler auf den
Wert 2, also bis \subsection. Um auch f�r tieferliegende Ebenen eine
Numerierung zu erhalten, mu� der Z�hler entsprechend erh�ht werden. Mit
\setcounter{secnumdepth}{4} werden die �berschriften der Ebenen bis
\paragraph mit einer Nummer versehen, auch wenn dies nur in den
allerwenigsten F�llen sinnvoll ist.
Um die Numerierung von �berschriften im Dokument vollst�ndig zu
verhindern, mu� man den Z�hler `secnumdepth' auf den Wert -2 gesetzt
werden. Ein Inhaltsverzeichnis wird dennoch erzeugt, da dies durch den
Z�hler `tocdepth' gesteuert wird.

7.1.4 Wie erreiche ich, da� Abschnitts�berschriften ein anderes Aussehen
bekommen?

Die LaTeX-Anweisungen \section, \subsection etc. werden in den
Klassendateien wie z.B. ``article.cls'' definiert. (In LaTeX 2.09 wurden
sie dagegen in den Hilfsdateien wie z.B. ``art10.sty'' definiert.) Die
Definitionen verwenden dabei die allgemeinere Anweisung \@startsection,
in deren sechstem Argument man Formatieranweisungen angeben kann. Zur
�nderung kopiert man sich die Definition aus ``article.cls'' bzw. die
entsprechende Klassendatei in eine .sty-Datei, �ndert \newcommand (bzw.
\def) zu \renewcommand und f�gt die Anweisung \centering zu den
bestehenden Formatieranweisungen hinzu:

  \renewcommand{\section}{%
    \@startsection {section}{1}{\z@}%
                   {-3.5ex plus -1ex minus -.2ex}%
                   {2.3ex plus.2ex}%
                   {\normalfont\Large\bfseries \centering}}

Man vergesse nicht, diese Definition mit \makeatletter ... \makeatother
zu klammern oder in eine .sty-Datei zu schreiben!
Mit dem Paket `titlesec' k�nnen Abschnitts�berschriften noch einfacher
angepa�t werden. Beispielsweise erh�lt man mit

  \usepackage{titlesec}
  \titleformat{\section}%
    {\normalfont\Large\bfseries \filcenter}%
    {\thesection}%
    {1em}%
    {}%

eine Zentrierung der \section-�berschriften. Hierbei wurde \filcenter,
eine spezielle Anweisung des Pakets verwendet, jedoch kann auch
\centering verwendet werden. Die Anweisung \titleformat hat ein
optionales Argument, mit dem man beispielsweise wie bei \paragraph
eingebettete oder in den Rand ragende �berschriften erhalten kann.
Abst�nde zwischen �berschrift und Text werden mit der Anweisung
\titlespacing vorgegeben.
Ebenso erleichtert das Paket `sectsty' die �nderung der
Abschnitts�berschriften in den LaTeX-Standardklassen.
Bei Verwendung einer aktuellen Version der -Klassen lassen sich
beispielweise die Schriftart, die Ausrichtung sowie weiteres ebenfalls
leicht anpassen.

titlesec:     CTAN: macros/latex/contrib/titlesec
sectsty:      CTAN: macros/latex/contrib/sectsty
KOMA-Script:  CTAN: macros/latex/contrib/koma-script/
 


7.1.5 Warum werden die durch \subsubsection angegebenen Abschnitte nicht
mehr ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen?

Ebenso wie der Z�hler `secnumdepth' die Gliederungsebene festlegt, bis
zu der Abschnitte numeriert werden, legt der Z�hler `tocdepth' die
Gliederungsebene fest, bis zu der Abschnitte in das Inhaltsverzeichnis
aufgenommen werden. Beispielsweise werden nach der Anweisung
\setcounter{tocdepth}{4} alle Abschnitte einschlie�lich der
\paragraph-Ebene in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen (siehe dazu Frage
7.1.3). Diese Anweisung mu� in der Pr�ambel, auf jeden Fall vor
\tableofcontents verwendet werden.

7.1.6 Wie kann ich verhindern, da� z.B. \subsection usw. im Anhang in
das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden?

Der Z�hler `tocdepth' wird nur beim \tableofcontents ausgewertet, also
nur beim Satz und nicht bei der Erstellung der .toc-Datei. Daher hat
eine �nderung von `tocdepth' nach dem Befehl \appendix keine Wirkung.
Stattdessen mu� man daf�r sorgen, da� die �nderung von `tocdepth' mit
\addtocontents in die .toc-Datei gelangt:

  \documentclass{article}
  %
  \newcommand{\settocdepth}[1]{%
    \addtocontents{toc}{\protect\setcounter{tocdepth}{#1}}}
  %
  \begin{document}
  \tableofcontents
  \section{Abschnitt}
  \subsection{Unterabschnitt}
  blabla
  %
  \appendix
  \settocdepth{1}
  %
  \section{Abschnitt}
  \subsection{Unterabschnitt}
  \subsubsection{Unterunterabschnitt}
  blabla
  \end{document}


7.1.7 Wie kann ich erreichen, da� Literatur-, Abbildungs-, Tabellen- und
sonstige Verzeichnisse in das Inhaltsverzeichnis mit aufgenommen werden?

Diese Verzeichnisse werden normalerweise nicht in das Inhaltsverzeichnis
aufgenommen. Wenn dies dennoch notwendig ist oder erw�nscht wird, kann
man es am einfachsten mit den Dokumentklassen des KOMA-Script-Paketes
erreichen, da diese Klassen die hierf�r gedachten Optionen `liststotoc',
`bibtotoc' bzw. `bibtotocnumbered' und `idxtotoc' kennen.
Bei Verwendung anderer Klassen kann eventuell das Paket `tocbibind'
weiterhelfen. Ansonsten k�nnte man als letzte L�sung unmittelbar vor die
Anweisungen \bibliography, \listoftables, \listoffigures und \printindex
die Anweisungen

  \clearpage
  \addcontentsline{toc}{section}{\refname}

schreiben. Statt \refname ist evtl. \bibname bzw. \listtablename,
\listfigurename oder \indexname einzusetzen; `section' kann bei
Verwendung der Dokumentklassen `report' und `book' durch `chapter'
ersetzt werden. Au�erdem mu� bei Verwendung der Klassenoption `twoside',
die bei `book' voreingestellt ist, \clearpage durch \cleardoublepage
ersetzt werden.

KOMA-Script:  CTAN: macros/latex/contrib/koma-script/
tocbibind:    CTAN: macros/latex/contrib/tocbibind/
 


7.1.8 Wie kann ich die Formatierung der automatisch erzeugten Inhalts-,
Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse �ndern?

Mit dem Paket `titletoc', das zusammen mit dem Paket `titlesec' verteilt
und dokumentiert wird, kann man sehr frei die Formatierung der
Inhaltsverzeichniseintr�ge �ndern. Daneben gibt es noch das Paket
`tocloft', mit dem man ebenso die Formatierung des Inhalts-, Abbildungs-
und Tabellenverzeichnisses anpassen kann.

titletoc/titlesec:  CTAN: macros/latex/contrib/titlesec/
tocloft:            CTAN: macros/latex/contrib/tocloft/
 


7.1.9 Wie kann ich mit \ref nicht nur die Abschnittsnummer, sondern auch
den Text einer Abschnitts�berschrift erhalten?

Das Paket `titleref' stellt hierzu die Anweisung \titleref, der analog
zu \ref und \pageref den Text einer Abschnitts�berschrift oder
Abbildungsunterschrift liefert. Hierzu mu� die Anweisung \label _nach_
den Abschnittsanweisungen und \caption erfolgen und darf _nicht_ im
Argument angegeben werden.
Im `hyperref'-B�ndel existiert mit `nameref' ein weiteres Paket, das
diese Funktionalit�t anbietet.Dieses definiert die Anweisung \nameref.
Insbesondere im Zusammenhang mit der Erzeugung von pdf-Dateien sollte
diese L�sung bevorzugt werden.

titleref:  CTAN: macros/latex/contrib/misc/titleref.sty
nameref:   CTAN: macros/latex/contrib/hyperref/
 


7.1.10 Wie kann ich in einem Stichwortverzeichnis oder einem
Literaturverzeichnis noch Text zwischen die �berschrift und die
Verzeichnisliste bekommen?

Hierf�r mu� man die Umgebung `thebibliography' bzw. `theindex'
umdefinieren. Man kopiert sich dazu die Definition dieser Umgebungen aus
der Klassendatei in eine eigene Paketdatei, ersetzt die Anweisung
\newenvironment durch \renewenvironment. Anschlie�end f�gt man zwischen
der �berschrift, die mit \section oder \chapter erzeugt wird und der
Listen-Umgebung die Anweisungen

  \renewenvironment{\thebibliography}[1]{%
    \section*{\refname
      \@mkboth{\MakeUppercase\refname}{\MakeUppercase\refname}}%
    % vvvv--- neu
    \thebibliographyhook
    \renewcommand{\thebibliographyhook}{}%  Hook ruecksetzen
    % ^^^^--- neu
    \list{\@biblabel{\arabic{enumiv}}}%
   ...

wie hier f�r `thebibliography' gezeigt, ein.
F�r das Stichwortverzeichnis werden diese Zeilen, diesmal mit
\theindexhook, in die entsprechend zu �ndernde Definition der Umgebung
`theindex' eingef�gt. Bei dieser mu� man darauf achten, die beiden
Zeilen _in_ das optionale Argument der Anweisung \twocolumn einzuf�gen,
wenn der Text �ber beide Spalten gehen soll.
Schlie�lich werden diese ``Haken'' mit der neuen Definition

  \newcommand{\thebibliographyhook}{} % Standard-Wert: kein Text
  \newcommand{\theindexhook}{} % Standard-Wert: kein Text

auf einen Wert gesetzt, der das bisherige Verhalten nicht ver�ndert.
Will man nun zus�tzlichen Text einf�gen, so wird der jeweilige Hook
direkt vor dem entsprechenden Verzeichnis per \renewcommand auf den
gew�nschten Text gesetzt.
Von Version 2.6c an bieten die Dokumentklassen des KOMA-Script-Paketes
einen noch einfacheren Weg mit den Anweisungen `\setbibpreamble' und
`\setindexpreamble'.

KOMA-Script:  CTAN: macros/latex/contrib/koma-script/
 


7.1.11 Wie kann ich mehrere Verzeichnisse in der Art des
Stichwortverzeichnisses, z.B. ein zus�tzliches Autorenverzeichnis,
anlegen?

Zu diesem Zweck geeignet sind die LaTeX-Pakete `camel' und `multind'.

camel:    CTAN: macros/latex/contrib/camel/
multind:  CTAN: macros/latex209/contrib/misc/multind.sty
 


7.1.12 In meinem LaTeX-Dokument fehlen die Eintr�ge im Inhalts-,
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis, obwohl die Dateien .toc, .lot bzw.
.lof vorhanden sind. Ich benutze das Paket `fancybox'.

Diese Besonderheit verschwindet mit einer aktuelleren Version des
Paketes `fanycbox', mindestens Version 1.3. Um sicherzustellen, da� man
eine einigerma�en aktuelle Version ben�tzt, kann man beim Laden des
Pakets das Datum angeben:

  \usepackage{fancybox}[2000/09/19]


fancybox:  CTAN: macros/latex/contrib/fancybox/
 


7.1.13 Wie mache ich alle Labels von Querverweisen sichtbar und wie
erhalte ich eine Liste dieser Labels?

Mit dem Paket `showkeys' aus dem `tools'-B�ndel werden alle Querverweise
im Dokument als Marginalien gesetzt.
Eine Liste der Labels eines Dokuments erh�lt man mit Hilfsdokument
``lablst.tex'', das zu Beginn den Namen des Dokuments, die
Dokumentklasse als auch die durch Kommata getrennte Liste aller
verwendeten Pakete erfr�gt. Dieses Hilfsdokument liegt jeder
LaTeX-Verteilung bei.

lablst.tex:  CTAN: macros/latex/base/
showkeys:    CTAN: macros/latex/required/tools/
 


7.1.14 Wie kann ich erreichen, dass Referenzen in einem LaTeX-Dokument,
das ich nach PDF umwandle, als _Hyperlinks_ angezeigt werden, und kann
man auch _Bookmarks_ (Lesezeichen) automatisch entsprechend dem
Inhaltsverzeichnis erstellen lassen?

All dies und vieles mehr wird automatisch von dem Paket `hyperref'
erledigt. Neben der automatischen Erzeugung von _Hyperlinks_ und
_Bookmarks_ stellt das Paket zus�tzliche Befehle zur Verf�gung, mit
denen Benutzer ihren Dokumenten weitere Hypertext-Elemente hinzuf�gen
k�nnen. Auch das Setzen bestimmter PDF-Dokumenteigenschaften
(Autorinformationen, Seiten�berg�nge) und die ``Steuerung'' des
`acroread' aus einem Dokument heraus sind mit dem Paket m�glich.

hyperref:                 CTAN: macros/latex/contrib/hyperref/
hyperref (beta-Version):  http://www.tug.org/applications/hyperref/
 


7.1.15 Um PDF zu erzeugen, binde ich das Paket `hyperref' ein, aber beim
Betrachten mit `acroread' werden keine _Hyperlinks_ und auch keine
_Bookmarks_ angezeigt. Seltsamerweise zeigen `xdvi' bzw. `yap' bei
Betrachten der dvi-Datei korrekte _Hyperlinks_ an.

Da es sehr viele Methoden gibt, LaTeX-Dokumente in PDF zu wandeln, wobei
die daf�r verwendeten Programme jeweils eine andere Notation verwenden,
wie Links angegeben werden, ist `hyperref' auf die Verwendung von
`Treibern' angeweisen, die f�r jede Methode der PDF-Erstellung
festlegen, wie Links spezifiziert werden.
Wird kein Treiber explizit angegeben (als Paketoption; die Dokumentation
erkl�rt, wie das geht), so muss `hyperref' raten, welcher Treiber zu
verwenden ist. Wird pdfTeX zur �bersetzung verwendet, so wird
automatisch der passende Treiber verwendet; bei Benutzung von LaTeX ist
der Standardtreiber jedoch fast immer `hypertex', was beispielsweise von
`xdvi' und `yap' verstanden wird, jedoch zur Umwandlung in PDF
ungeeignet ist.
Wenn dieser (falsche) Treiber verwendet wird, so ist in der
Protokolldatei die Zeile


  *hyperref using default driver hypertex*

zu finden.
In diesem Fall mu� entweder ein Treiber explizit als Paketoption
angegeben werden (Vorsicht, dies kann dazu f�hren, da� nun die
�bersetzung mit pdfTeX nicht mehr funktioniert!), oder es mu� ein
passender Standardtreiber eingestellt werden.
Hierf�r eignet sich die Datei ``hyperref.cfg'', die von `hyperref'
automatisch nachgeladen wird, wenn sie (an passender Stelle) existiert.
Ob eine solche Datei existiert und geladen wird, ist aus der
Protokolldatei ersichtlich.
Wenn man PDF mit LaTeX, `dvips' und Acrobat Distiller erstellt, ist der
korrekte Treiber `dvips'. Diesen legt man als Standardtreiber fest,
indem man der Datei ``hyperref.cfg'' die folgenden Zeilen hinzuf�gt
(bzw. eine Datei mit diesem Inhalt neu erstellt):

  \@ifundefined{pdfoutput}{%
    \let\pdfoutput=\@undefined
    \ExecuteOptions{dvips}%
  }{}%


7.1.16 Wieso werden, wenn ich unter Verwendung des Pakets `hyperref' auf
dem Umweg �ber PostScript pdf-Dateien erzeuge (mit `ps2pdf' oder `Adobe
Acrobat Distiller'), pl�tzlich alle Texte, die als Links dienen,
insbesondere die Abschnitts�berschriften im Inhaltsverzeichnis nicht
mehr umbrochen?

Das Paket `hyperref' kennt die Option `breaklinks', die festlegt, ob
Links umbrochen werden d�rfen. Diese Option ist bei Verwendung von
pdfLaTeX automatisch aktiv, bei `dvips' oder `ps2pdf' aber nicht, da der
im letzteren Fall verwendete pdfmark-Mechanismus einen Umbruch von Links
nicht zul��t. Es ist in diesem Fall also auf keinen Fall m�glich, den
Umbruch von Links ``verlustfrei'' zuzulassen. Eine saubere L�sung dieses
Dilemmas besteht zur Zeit ausschlie�lich in der Verwendung eines
Systems, das den Linkumbruch erlaubt, wie etwa pdfTeX oder VTeX.
Man k�nnte die Paketoption `breaklinks' bei `hyperref' auch direkt
angeben, mu� dann aber damit leben, da� die im Umbruchfall erstellten
Links nicht oder nur eingeschr�nkt funktionieren.
Ein total kaputtes Inhaltsverzeichnis kann man weiterhin durch Angabe
der Option `linktocpage' vermeiden, die bewirkt, da� die Links im
Inhaltsverzeichnis den Seitenangaben statt den Abschnittstiteln
unterlegt werden.

7.1.17 Wie erstelle ich ein Glossar?

Um ein Wortverzeichnis mit Erkl�rungen oder im weiteren Sinne ein
Verzeichnis von benutzten Begriffen mit Erkl�rungen, wie beispielsweise
von Formelzeichen oder von Abk�rzungen, zu erstellen, bietet LaTeX mit
den Anweisungen \makeglossary und \glossary die M�glichkeit, Eintr�ge
vorzunehmen. Jedoch verbleibt es beim Autor, diese Eintr�ge zu sortieren
und zu formatieren.
Um die Eintr�ge zu sortieren wird meist `makeindex', `xindy' oder
BibTeX, eventuell erg�nzt um ein Zusatzprogramm, verwendet. Zur
Formatierung und zur leichteren oder differenzierteren Eingabe verwendet
man ein entsprechendes LaTeX-Paket.
Das Paket `nomencl' ist entstanden, um Verzeichnisse von Formelzeichen
anzulegen, kann aber dar�berhinaus noch mehr. Datenbanken mit
Abk�rzungen etc. verwaltet das Paket `gloss' mit Hilfe von BibTeX. Das
Tool `glosstex' erstellt automatisch ein Glossar, ein
Abk�rzungsverzeichnis oder ganz allgemein sortierte Listen. Es
kombiniert die Funktionalit�t von `acronym', `nomencl' und `glotex' und
kann ebenfalls Datenbanken verwalten. Mit dem Paket `makeglos' kann in
ein Dokument ein Glossar eingebunden werden, das beispielsweise mit
`makeindex' oder `xindy' erstellt wurde. Dieses Paket ist weniger
umfangreich als `glosstex'.

nomencl:   CTAN: macros/latex/contrib/nomencl
gloss:     CTAN: macros/latex/contrib/gloss
glosstex:  CTAN: support/glosstex/
acronym:   CTAN: macros/latex/contrib/acronym
glotex:    CTAN: indexing/glo+idxtex/
makeglos:  CTAN: macros/latex/contrib/makeglos
 


7.2 Literaturzitate, Literaturverzeichnis, BibTeX (*)


7.2.1 Wie kann ich im Text mit dem Autor/Jahreszahl o.�. zitieren?

Hierf�r gibt es eine gr��ere Anzahl von Paketen, wie `natbib', `theapa'
oder `cite', die dies erlauben.

natbib:  CTAN: macros/latex/contrib/natbib/
theapa:  CTAN: macros/latex209/contrib/theapa/
cite:    CTAN: macros/latex/contrib/cite/
 


7.2.2 Wie kann ich das BibTeX-Stylefile xyz.bst so ab�ndern, da� an
Stelle X ein/kein Komma/Punkt erscheint, da� der Eintrag Y anders
formatiert wird etc.?

Die Programmiersprache von BibTeX, in der die .bst-Dateien geschrieben
sind, ist in der Datei ``btxhak.tex'' beschrieben, die jedem
BibTeX-Paket beiliegen sollte. Bevor man diese f�r die meisten
ungewohnte Sprache lernt, sollte man zuerst �berpr�fen, ob die eigenen
W�nsche schon durch das Paket `custom-bib' abgedeckt werden k�nnen.
Dieses Paket enth�lt ein men�gesteuertes, in TeX selbst geschriebenes
Erzeugungsprogramm, das aus einer Master-bst-Datei eine bst-Datei mit
den ausgew�hlten Eigenschaften erzeugt.

custom-bib:     CTAN: macros/latex/contrib/custom-bib/
btxdoc/btxhak:  CTAN: biblio/bibtex/distribs/doc/
 


7.2.3 Gibt es ans Deutsche angepa�te .bst-Dateien? (*)

Ja, zum Beispiel kann man mit dem in Frage 7.2.2 genannten Paket
`custom-bib' .bst-Dateien f�r verschiedene Sprachen, darunter auch
Deutsch, generieren.
Unter http://www.fh-hamburg.de/pers/Lorenzen/bibtex/ findet man in den
Dateien ``abbrvdin.zip'', ``alphadin.zip'', ``plaindin.zip'',
``unsrtdin.zip'' und ``natdin.zip'' an DIN angepa�te
BibTeX-Style-Dateien. ``natdin.bst'' erm�glicht
Verfasser-Jahr-Zitierweisen zusammen mit DIN-Zitierstandard. Der
BibTeX-Style ``dinat.bst'' ist eine verbesserte Versionen von
``natdin.bst''.

Online-Tutorial:  http://www.din1505.informationskompetenz.net/
dinat:            CTAN: biblio/bibtex/contrib/german/dinat/
 

Au�erdem gibt es folgende angepa�te .bst-Dateien und -Pakete (ohne
Gew�hr, unvollst�ndig, Reihenfolge ist _keine_ Wertung):

abstyles:  CTAN: biblio/bibtex/contrib/abstyles/
germbib:   CTAN: biblio/bibtex/contrib/germbib/
geralpha:  CTAN: obsolete/biblio/bibtex/contrib/geralpha/
 


7.2.4 Wie kann ich statt der eckigen Klammern [1] im Text bzw. im
Literaturverzeichnis hochgestellte Ziffern, runde Klammern (1) oder
Schr�gstriche /1/ verwenden?

F�r die Form der Labels im Text ist die interne Anweisung \@cite, f�r
die Form im Literaturverzeichnis die interne Anweisung \@biblabel
anzupassen. Deren Standarddefinitionen lauten:

  \newcommand{\@cite}[2]{[{#1\if@tempswa , #2\fi}]}
  \newcommand{\@biblabel}[1]{[#1]}

Will man statt der eckigen Klammern Schr�gstriche, so lauten die
Redefinitionen

  \renewcommand{\@cite}[2]{/{#1\if@tempswa , #2\fi}/}
  \renewcommand{\@biblabel}[1]{/#1/}

Nicht vergessen: Redefinitionen von internen Anweisungen (= enthalten
ein `@' im Namen) m�ssen entweder in ein .sty-File geschrieben oder in
der Pr�ambel des Dokuments durch \makeatletter ... \makeatother
geklammert werden!
Die Pakete `cite' und `overcite' definieren Befehle, wie \citeleft und
\citeright, die die Klammern erzeugen und die der Benutzer mit
\renewcommand sehr einfach umdefinieren kann. Nach

  \usepackage{cite}
  \renewcommand{\citeleft}{(}
  \renewcommand{\citeright}{)}

bekommt man statt eckiger Klammern [1] runde Klammern (1).
Das Paket `overcite' erlaubt es au�erdem, Zitatstellen im Text mit
hochgestellten Ziffern zu markieren.

cite, overcite:  CTAN: macros/latex/contrib/cite/
 


7.2.5 Wie erreiche ich, da� innerhalb eines \cite im Dokumenttext
umbrochen werden darf?

Das Paket `cite' definiert die Zitieranweisung von LaTeX so um, da� ein
Zeilenumbruch m�glich ist.

cite:  CTAN: macros/latex/contrib/cite/
 


7.2.6 Wie kann ich verhindern, da� die W�rter im Titel eines
.bib-Eintrages kleingeschrieben werden?

Entweder den Titel komplett oder alle gro� zu schreibenden W�rter
einzeln noch einmal klammern, also in der .bib-Datei statt

  title = {Fragen und Antworten}

einfach

  title = {{Fragen und Antworten}}

oder

  title = {{Fragen} und {Antworten}}

eingeben.
Eine alternative L�sung (oder besser: Erg�nzung der Klammerung) ist die
�nderung oder Verwendung einer entsprechend ge�nderten bst-Datei, in der
bei der Formatierung des Titels und anderer Teile eines Eintrages die
BibTeX-Anweisung `change.case$' _nicht_ ausgef�hrt wird. Dies sollte bei
den an das Deutsche angepa�ten bst-Dateien (siehe Frage 7.2.3) bereits
der Fall sein, im Paket `custom-bib' (siehe Frage 7.2.2) kann die
Umwandlung �ber einen Men�punkt ausgew�hlt werden.

7.2.7 Bei Labels wie [Rai95], die aus Teilen des Autorennamens gebildet
werden, treten Fehler bei Autorennamen mit Umlauten auf; wie kann ich
das verhindern?

Damit BibTeX die Konstruktion `\"a' f�r Umlaute als ein einzelnes
Zeichen korrekt erkennen kann, mu� der Umlaut mit einer zus�tzlichen
Klammerung im Eintrag in der .bib-Datei eingegeben werden, also als
`{\"a}' oder `{\ss}'. Tip: BibTeX-Dokumentation in ``btxdoc'' lesen!

btxdoc:  CTAN: biblio/bibtex/distribs/doc/
 


7.2.8 Kann ich Umlaute direkt in einer .bib-Datei verwenden?

Jein. Einige neuere BibTeX-Implementierungen erlauben die Ein- und
Ausgabe von Umlauten und anderen akzentuierten Zeichen. Will man diese
Dateien jedoch an Personen mit anderen Rechnersystemen und anderen
BibTeX-Implementierungen weitergeben, sollte man sich auf die
Standard-Kodierung mit `{\"a}' etc. beschr�nken.
Im Schl�ssel eines Verweises, also dem Argument von \cite, ebenso wie im
Schl�ssel eines .bib-Eintrages, also dem ersten Wort des Eintrags, darf
man _keine Umlaute_ verwenden. Hier sollte man sich auf die 26 Klein-
und 26 Gro�buchstaben, die 10 Ziffern und die Satzzeichen beschr�nken.
Der Grund liegt darin, da� dieser Schl�ssel von (La)TeX an BibTeX
�bergeben werden mu� und ein Schl�ssel mit Umlauten auf diesem Wege
eventuell zu einer anderen Zeichenkette expandiert werden kann, die im
BibTeX-Lauf mit keinem Schl�ssel in der .bib-Datei �bereinstimmt.
Dadurch kann dann der Eintrag von BibTeX bzw. von (La)TeX nicht gefunden
werden.

8-Bit-BibTeX:  CTAN: biblio/bibtex/8-bit/
 


7.2.9 Wie kann ich erreichen, da� mehrere Zitate [5,3,1,7,6] zu
[1,3,5-7] sortiert und zusammengefa�t werden?

Je nach Art der bevorzugten Darstellung der Zitate im Text erreicht man
dies mit den Paketen `cite' oder `overcite' sowie `natbib' (Optionen:
``numbers,sort&compress''). Sollen im endg�ltigen Dokument die Zitate
unter Verwendung des Pakets `hyperref' anklickbar werden, ist die
letztgenannte L�sung zu bevorzugen. Erg�nzend kann das Paket `hypernat'
benutzt werden, um auch die Wirkung der `hyperref'-Optionen `backref'
und `pagebackref' in diesem Fall sicherzustellen.

cite, overcite:  CTAN: macros/latex/contrib/cite/
natbib:          CTAN: macros/latex/contrib/natbib/
hypernat:        CTAN: macros/latex/contrib/misc/
 


7.2.10 Wie kann man in einem Dokument verschiedene Abschnitte mit
eigenen Literaturverzeichnissen versehen?

Die Pakete `chapterbib' und `bibunits' erlauben es, mehrere
Literaturverzeichnisse in einem Dokument zu verwenden, solange diese in
eigenen Abschnitten stehen. Bei `chapterbib' mu� jeder der Abschnitte in
einer getrennt mit \include{...} einzubindenden Datei stehen. Beide
Pakete (`bibunits' ab Version 2.1) arbeiten problemlos mit anderen
Paketen wie `natbib' zusammenarbeitet.

chapterbib:  CTAN: macros/latex/contrib/cite/
bibunits:    CTAN: macros/latex/contrib/bibunits/
 


7.2.11 Wie kann man ein thematisch untergliedertes Literaturverzeichnis
erstellen?

Das Paket `bibtopic', vormals `bibtopics', erm�glicht die
Untergliederung eines Literaturverzeichnisses, wobei allerdings die
.bib-Datenbankdatei entsprechend der Gliederung in mehrere Dateien
aufgeteilt werden mu�. Ein alternatives Paket ist `multibib', bei dem
die Aufteilung der .bib-Datenbankdatei nicht n�tig ist.

bibtopic:  CTAN: macros/latex/contrib/bibtopic/
multibib:  CTAN: macros/latex/contrib/multibib/
 


7.2.12 Wie kann ich in einer BibTeX-Datenbank WWW- oder ftp-Quellen, die
als URL vorliegen, zitieren?

Die Quellen k�nnen mit den �blichen BibTeX-Styles auf unterschiedliche
Art und Weise zitiert werden. Eine Variante ist

  @manual{KEITH,
    author = "Keith Reckdahl",
    title  = "Using Imported Graphics in \LaTeXe\ Documents",
    year   = "1997",
    month  = dec,
    note   = "CTAN: \url{tex-archive/info/epslatex.ps}"}

und eine weitere

  @misc{GRANT,
    author = "Michael C. Grant and David Carlisle",
    title  = "The PSFrag system, version~3",
    year   = "1996",
    month  = nov,
    howpublished = "CTAN: \url{tex-archive/macros/latex/contrib/%
            supported/psfrag/pfgguide.tex}"}

In beiden F�llen wird das LaTeX-Paket `url' verwendet, um den Umbruch
der Adressen zu erreichen (siehe Frage 7.3.10). Auf dieses Paket kann
verzichtet werden, wenn bereits das Paket `hyperref', mindestens
Version 6.70s (2000-08-31) oder aktueller, benutzt wird.
Wird das `hyperref' _nicht_ verwendet, so solle man das Prozentzeichen
am Zeilenende entfernen, da dann das Paket `url' dieses dann mit
ausgeben w�rde.
Wird das Paket `jurabib' verwendet, so kann man auch einfach wie folgt
zitieren:

  @manual{KEITH,
    author = "Keith Reckdahl",
    title  = "Using Imported Graphics in \LaTeXe\ Documents",
    year   = "1997",
    month  = dec,
    url    = "ftp://ftp.dante.de/tex-archive/info/epslatex.ps"}


url:       CTAN: macros/latex/contrib/misc/url.sty
hyperref:  CTAN: macros/latex/contrib/hyperref/
jurabib:   http://www.jurabib.org/
 


7.2.13 Gibt es einen Weg, da� \cite gleich die komplette Literaturstelle
liefert?

Dies geht zwar nicht direkt mit der Anweisung \cite, aber im Paket
`bibentry', das `natbib' beiliegt, gibt es die Anweisung \bibentry, die
die vollst�ndige Literaturangabe liefert. N�heres ist der mitgelieferten
Dokumentation zu entnehmen. Eine Alternative bietet das Paket
`inlinebib', das man allerdings nur mit dem beigef�gten
``inlinebib.bst'' verwenden kann. Auch das Paket `jurabib' ist in der
Lage, z.B. mittels \fullcite oder der Option ``citefull=all'' bzw.
``citefull=first'' eine vollst�ndige Literaturstelle zu liefern. Es kann
jedoch nur mit den `jurabib'-eigenen BibTeX-Stil ``jurabib'' verwendet
werden.

bibentry:   CTAN: macros/latex/contrib/natbib/
inlinebib:  CTAN: biblio/bibtex/contrib/inlinebib/
jurabib:    http://www.jurabib.org/
~:          CTAN: macros/latex/contrib/jurabib/
 


7.2.14 Wie kann ich mit Kurzformen von Autor und Titel zitieren oder
zwischen Kurz- und Langformen wechseln?

Das Paket `jurabib' bietet dazu die Eintragsfelder juraauthor und
juratitle an, in die man die zu verwendende Kurzform des Autors bzw. des
Titels eintr�gt. Es bietet auch die Option ``citefull=first'', mit dem
bei Erstnennung eines Werkes eine vollst�ndige Literaturstelle
erscheint, bei den weiteren Zitaten erscheinen jedoch nur noch die
angegebenen Kurzformen. Werden keine Kurzformen angegeben, werden sie
(gr��tenteils) von `jurabib' generiert. Auch `inlinebib' bietet Felder
f�r Kurzformen an.

inlinebib:  CTAN: biblio/bibtex/contrib/inlinebib/
jurabib:    CTAN: macros/latex/contrib/jurabib/
 


7.2.15 Wie kann ich die Eintr�ge in @phdthesis mit ``Diplomarbeit'' oder
�hnlicher Klassifikation auszeichnen?

Im einfachsten Fall kann man die Art der These durch die Eigenschaft
type �eberschreiben, also mit type="Dissertation". Soll als
Standard-Wert etwas anderes verwendet werden, so mu� man die .bst-Datei
anpassen.

7.3 \verb-Anweisung, verbatim- und Kommentar-Umgebungen (+)


7.3.1 Wieso kann ich \verb nicht im Argument einer anderen Anweisung wie
\footnote, \parbox u.�. verwenden? Wieso geht dies mit LaTeX2e nicht
mehr, obwohl es mit LaTeX 2.09 ging?

Dies ging in LaTeX 2.09 auch nur, solange innerhalb des Arguments von
\verb keine Zeichen mit besonderer Bedeutung verwendet wurden. F�r diese
F�lle h�tte ein einfaches {\tt ...} auch ausgereicht. Die Eingabe
``\footnote{\verb+\cite+}'' liefert auch mit LaTeX 2.09 Fehler mit einer
sehr kryptischen Fehlermeldung, deshalb wird diese falsche Benutzung in
LaTeX2e mit der aussagekr�ftigeren Fehlermeldung `! LaTeX Error: \verb
illegal in command argument.' verhindert.
Benutzt man das Paket `fancyvrb' und verwendet man in der Pr�ambel des
Dokuments die von diesem Paket definierte Anweisung \VerbatimFootnotes,
so k�nnen, anders als in Standard-LaTeX, innerhalb von Fu�noten
\verb-Anweisungen verwendet werden.

fancyvrb:  CTAN: macros/latex/contrib/fancyvrb
 


7.3.2 Wieso bekomme ich die Fehlermeldung `! LaTeX Error: \verb ended by
end of line.', wenn ich im Argument von \verb in der Eingabe ein
Zeilenende habe?

LaTeX 2.09 war bei \verb sehr viel toleranter und hat den Zeilenwechsel
innerhalb des Arguments von \verb erlaubt, obwohl dies keinen Sinn
macht, da \verb nur f�r kurze Textst�cke gedacht ist und im formatierten
Ergebnis kein Zeilenumbruch sichtbar wurde.
Aus diesen Gr�nden wird nun in LaTeX2e ein eventuell vorhandenes
Zeilenende im Argument von \verb als Fehler gemeldet. Dies hat den
Vorteil, da� ein versehentlich vergessenes Argumentendezeichen sehr fr�h
erkannt und mit einer sinnvoller Fehlermeldung angezeigt werden kann.
Als Seiteneffekt kann hierdurch auch die Verwendung von \verb im
Argument einer anderen Anweisung erkannt und angezeigt werden.
Eine Abhilfe ist sehr einfach m�glich, indem man in der Eingabe einen
Zeilenwechsel im Argument von \verb vermeidet.

7.3.3 Wie kann ich eine eigene `verbatim'-Umgebung definieren?

Die intuitive Definition
                     \newenvironment{myverbatim}{%
                            \begin{verbatim}%
                                  }{%
                             \end{verbatim}%
                                   }
einer solchen Umgebung ist nicht m�glich, da `verbatim' `festverdrahtet'
nach der Zeichenkette `\end{verbatim}' sucht, so da� die neue Umgebung
das `\end{myverbatim}' nicht als Ende erkennen kann.
Um dennoch `verbatim'-�hnliche Umgebungen definieren zu k�nnen, gibt es
mehrere Pakete:

* `alltt' bel��t die drei Zeichen \, { und } in ihrer besonderen
  Bedeutung, ist daher keine vollst�ndige verbatim-Umgebung.
* `verbatim' (von Rainer Sch�pf et al.) erlaubt die Definition eigener
  `verbatim'-Umgebungen, wie z.B.
                      \newenvironment{myverbatim}{%
                  \verbatim % <== nicht \begin{verbatim} !
                                   }{%
                 \endverbatim % <== nicht \end{verbatim} !
                                    }
* `moreverb' und `fancyvrb' enthalten weitere Umgebungen, die
  unterschiedliche `verbatim'-�hnliche Umgebungen vordefiniert enthalten
  oder mit denen man solche definieren kann.


alltt:     CTAN: macros/latex/base/
           CTAN: macros/latex/unpacked/
           CTAN: macros/latex209/contrib/misc/alltt.sty
verbatim:  CTAN: macros/latex/required/tools/
moreverb:  CTAN: macros/latex/contrib/moreverb
fancyvrb:  CTAN: macros/latex/contrib/fancyvrb
 


7.3.4 Wie kann ich Programm-Code in mein LaTeX-Dokument einbinden?

Neben der M�glichkeit, kurze Abschnitte `verbatim' einzubinden, gibt es
verschiedene Tools, die automatisch LaTeX-Code mit den entsprechenden
Syntaxhervorhebungen erzeugen:

* `listings'
  Reine LaTeX-L�sung; unterst�tzt viele Programmiersprachen; in neueren
  Versionen kann `listings' zus�tzlich einige der M�glichkeiten des
  Pakets `fancyvrb' nutzen.
* `lgrind'
  C-Programm und LaTeX-Style, f�r LaTeX2e; unterst�tzt sehr viele
  Programmiersprachen.
* `tiny_c2l'
  lex-Programm und LaTeX-Style; unterst�tzt neben C auch C++ und Java;
  kann �berlange Zeilen umbrechen.


listings:  CTAN: macros/latex/contrib/listings/
lgrind:    CTAN: nonfree/support/lgrind/
tiny_C2l:  CTAN: support/tiny_c2l/
 


7.3.5 Wie kann ich den Inhalt einer Datei innerhalb einer
`verbatim'-Umgebung darstellen?

`verbatim' (von Rainer Sch�pf et al.) stellt f�r diese Zwecke die
Anweisung \verbatiminput{Dateiname} zur Verf�gung. Die Pakete `moreverb'
und `fancyvrb' stellen weitere Anweisungen und Umgebungen zur Verf�gung.

verbatim:  CTAN: macros/latex/required/tools/
moreverb:  CTAN: macros/latex/contrib/moreverb
fancyvrb:  CTAN: macros/latex/contrib/fancyvrb
 


7.3.6 Wie erreiche ich, dass innerhalb einer `verbatim'-Umgebung Umlaute
und andere Sonderzeichen zu sehen sind? (+)

Zu diesem Zweck ist es n�tig, die Art der Kodierung dieser Zeichen
anzugeben. Siehe dazu Frage 8.5.3.

7.3.7 Wie kann ich Zeilennummern zu meinem Text hinzuf�gen?

Zu diesem Zweck gibt es die beiden LaTeX-Pakete `lineno' und `numline'.
Handelt es sich um Programmcode, der numeriert werden soll, sind jedoch
die in Frage 7.3.4 genannten L�sungen zu bevorzugen.

lineno:   CTAN: macros/latex/contrib/lineno
numline:  CTAN: macros/latex/contrib/numline
 


7.3.8 Gibt es eine Kommentarumgebung, mit der ich gr��ere Textteile
auskommentieren kann?

Um Teile eines Textes auszukommentieren, kann man entweder zwei sehr
einfache TeX-Konstrukte verwenden, oder man bedient sich spezieller
Pakete, die unterschiedlich m�chtige Kommentar-Umgebungen anbieten.
Zu den einfachen Konstrukten, die TeX selbst anbietet, z�hlt zum einen
die Einklammerung des zu ignorierenden Textes mit den TeX-Primitiven
\iffalse ... \fi:

  \iffalse
      Kommentartext, wird sehr schnell ueberlesen
  \fi

Hier sollten im Kommentartext keine \if...-, \else- und \fi-Tokens (bzw.
diese m�ssen korrekt geschachtelt sein), keine `outer'-Makros oder
unerlaubte Zeichen auftauchen, da diese zu einem Fehler oder vielleicht
zu doch nicht auskommentierten Textteilen f�hren k�nnen.
Ein anderes, einfaches Verfahren ist die Verwendung eines Makros, wobei
der auszukommentierende Text in dessen Argument geschrieben wird:

  \newcommand{\kommentar}[1]{}
  % ...
  \kommentar{%
    Kommentartext, wird als Argument gelesen und ignoriert
  }%

Auch hier sollten die oben genannten Tokens nicht im Kommentartext
auftauchen, au�erdem darf der Kommentartext nicht zu lang sein, da sonst
TeXs `main memory' �berlaufen k�nnte.
Spezielle Kommentarumgebungen beseitigen diese Einschr�nkungen - und
haben meist selbst eigene Einschr�nkungen. `verbatim' aus dem
`tools'-B�ndel definiert eine sehr einfache Umgebung namens `comment',
die man jedoch nicht schachteln kann. Weiterhin gibt es noch `xcomment'
(von Timothy van Zandt), eine speziell an die Erfordernisse des Paketes
`seminar' angepa�te und abgespeckte Version des `verbatim'. Mit
`comment' (von Victor Eijkhout) kann man neue Kommentarumgebungen
definieren, die mit \includecomment- und \excludecomment-Deklarationen
aus- und eingeblendet werden k�nnen.

verbatim:  CTAN: macros/latex/required/tools/
xcomment:  CTAN: macros/latex/contrib/seminar/inputs/xcomment.sty
comment:   CTAN: macros/latex/contrib/comment/
 


7.3.9 Wie kann ich mehrere Versionen eines Textes erstellen oder
bedingte Textteile verwenden?

Auf der einen Seite kann man die in Frage 7.3.8 beschriebenen
Kommentarumgebungen entsprechend verwenden. Daneben gibt es mit den
Paketen `version', `optional' und dem bereits erw�hnten `comment'
Erweiterungen, mit denen man �ber Flags im Dokumentkopf Textteile
bedingt ein- oder ausblenden kann.

version:   CTAN: macros/latex/contrib/misc/version.sty
optional:  CTAN: macros/latex/contrib/misc/optional.sty
comment:   CTAN: macros/latex/contrib/comment/
 


7.3.10 Ich will \verb z.B. f�r Dateinamen, E-Mail-Adressen und URL
verwenden. Wie schaffe ich es, da� innerhalb von \verb an geeigneten
Stellen getrennt wird?

F�r einige Anwendungen, wo man evtl. \verb benutzen k�nnte, gibt es auch
spezielle L�sungen, die f�r den Anwendungszweck besser geeignet sind. So
gibt es beispielsweise die Pakete `url' und `path' f�r Dateinamen,
E-Mail- und WWW-Adressen, bei denen nur an bestimmten Stellen umbrochen
werden darf, dies aber bereits automatisch geschieht.

url:   CTAN: macros/latex/contrib/misc/url.sty
path:  CTAN: macros/latex/contrib/misc/path.sty
 


7.4 Zerbrechliche Anweisungen in `moving arguments'


7.4.1 Was sind `fragile commands'/zerbrechliche Anweisungen, was sind
`moving arguments'?

Der Text, den ein Autor im Argument von Anweisungen wie \caption,
\section etc. angibt, kann an mehreren Stellen in einem Dokument gesetzt
werden. Der Argumenttext von \section wird z.B. als Kapitel�berschrift
gesetzt und taucht evtl. nochmals im Inhaltsverzeichnis oder im
Seitenkopf bzw. -fu� auf. Diese Argumente nennt man `moving arguments',
da sie vom Platz, wo ein Autor sie angibt, auch zu anderen Stellen
verschoben werden.
Die korrekte Ausf�hrung von `zerbrechlichen Anweisungen' h�ngt intern
von Zuweisungen ab. Innerhalb eines `moving argument' werden diese
Zuweisungen jedoch nicht durchgef�hrt, so da� solche Anweisungen
`zerbrechen'. Zu den zerbrechlichen Anweisungen z�hlen unter anderem
\cite, \ref, \pageref f�r Literatur- und Querverweise, \footnote,
\footnotemark, die Anweisungen \small, \large etc. zur Wahl der
Schriftgr��e, mathematische Formelzeichen wie \sqrt, \notin, \overbrace
und viele mehr (siehe Frage 7.4.2, Bemerkung am Ende).

7.4.2 Wie kann ich innerhalb des Arguments von \caption, \section etc.
Anweisungen wie \cite, \ref, \pageref oder \footnote verwenden, ohne
Fehler wie `! Argument of \@sect has an extra }.' oder `! Use of
\@chapter doesn't match its definition.' zu erhalten?

Zerbrechliche Befehle wie \cite m�ssen im `moving argument' der
Anweisung \caption mit \protect gesch�tzt werden, d.h. statt

  \caption{Bildunterschrift~\cite{PartlKnappen95}}

ist ein \protect direkt und _ohne_ geschweifte Klammern vor die zu
sch�tzende Anweisung zu setzen:

  \caption{Bildunterschrift~\protect\cite{PartlKnappen95}}

Anweisungen wie \caption, \section etc. haben au�erdem noch die
M�glichkeit, in einem optionalen Argument den zu `verschiebenden
Argumenttext' anzugeben. Das hei�t, obiges k�nnte auch in

  \caption[Bildunterschrift]%
          {Bildunterschrift~\cite{PartlKnappen95}}

umformuliert werden. Jetzt ist das optionale Argument in []-Klammern das
`moving argument', in dem Sie zerbrechliche Anweisungen mit \protect
sch�tzen m�ssen!
Beginnend mit LaTeX von Dezember 1995 sind Anweisungen wie \cite und
Anweisungen mit optionalem Argument, wie \sqrt, nicht mehr zerbrechlich
und ben�tigen damit kein \protect mehr. Dennoch sollten Sie diese
Anweisungen weiterhin mit \protect sch�tzen, wenn Sie Ihre Dokumente
anderen zukommen lassen wollen.

--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 7 ---
User Contributions:

Comment about this article, ask questions, or add new information about this topic:




Part1 - Part2 - Part3 - Part4 - Part5 - Part6 - Part7 - Part8 - Part9 - Part10 - Part11

[ Usenet FAQs | Web FAQs | Documents | RFC Index ]

Send corrections/additions to the FAQ Maintainer:
dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer)





Last Update March 27 2014 @ 02:11 PM